TIPPS & INFOS ZU ERDBEBENGEBIETEN WELTWEIT
Immer wieder gibt es auf unserer Erde Beben. Meist sind es nur leichte Erdbeben, doch manchmal steckt eine immense Gewalt dahinter, die Gebirge wachsen lässt, Tsunamis aktiviert und zu Vulkanausbrüchen führt. Doch wie genau entstehen Erdbeben? Und warum gibt es typische Erdbeben-Hotspots?
Wie Erdbeben entstehen
Zu Anfang erstmal ein paar Fakten zur Auffrischun! Unsere Erdkruste ist kein starrer Körper, sondern besteht aus mehreren Erdplatten, den tektonischen Platten, und diese „schwimmen“ auf dem Erdmantel. Die sieben Hauptplatten, welche als Kontinentalplatten bezeichnet werden, sind folgende:
- Eurasische Platte
- Afrikanische Platte
- Australische Platte
- Südamerikanische Platte
- Nordamerikanische Platte
- Pazifische Platte
- Antarktische Platte
Dazu kommen noch ca. 50 weitere Platten. Einige der Wichtigsten sind in der folgenden Grafik zu sehen:
Die Erdplatten bewegen sich entweder aufeinander zu, aneinander vorbei oder voneinander weg, und zwar bis zu mehrere Zentimeter jährlich. Wenn sich dabei die Platten verhaken und wieder ruckartig lösen, kracht es. Und dies macht sich vor allem entlang der Plattenränder bemerkbar, den Erdbeben-Hotspots.
► Übersichtskarte zu Erdbeben weltweit
Erdbeben-Gebiet: Pazifische Feuerring
Besonders viele Erdbeben entstehen am pazifischen Feuerring, der mit 40.000km hauptsächlich um die Kanten der Pazifischen Kontinentalplatte und der angrenzenden Nazca Platte, Cocos Platte und Philippinischen Platte verläuft. Zig Vulkane sind hier beheimatet, daher auch der Name Feuerring.
Zu den Ländern, die sich in dieser Zone befinden, gehören unter anderem die USA, Mexiko, Peru, Chile, Indonesien, Japan und die Philippinen.
Erdbeben in Zentral- und Südasien
Ein weiterer Erdbeben-Hotspot liegt nördlich von der Arabischen und Indischen Platte. Das Himalaya-Gebirge ist hier durch den gewaltigen Druck auf die Eurasische Platte entstanden.
Länder wie Nordindien und Nepal, aber auch Zentral- und Ost-China, sind dadurch betroffene Erdbeben-Gebiete.
Erdbeben-Gebiete am Mittelmeer
Wenn sich die Afrikanische gegen die Eurasische Platte drückt, dann kracht es ordentlich im Mittelmeerraum. Betroffene Länder sind vor allem Italien, Griechenland, Türkei und Marokko.
Können Erdbeben vorhergesagt werden?
Die Antwort ist jein. Tatsächlich ist immer noch keine genaue Vorhersage möglich, auch wenn einige Indizien im Vorfeld auf ein Erdbeben hinweisen. Diese sind jedoch nicht verlässlich, um Aussagen über Zeitpunkt, Stärke und genauen Ort eines Bebens zu treffen.
Doch gibt es eine Art Doppelwarnsystem. Und das funktioniert folgendermaßen. In der Regel beginnt ein Beben mit leichten Erschütterungen, ein paar Sekunden später folgt das eigentliche, evtl. zerstörerische Erdbeben. Das Warnsystem erkennt die ersten Anzeichen und so können betroffene Menschen die Sekunden nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen (aus dem Gebäude raus, Fahrstuhl meiden,…), bevor es richtig losgeht.
Typische Erdbeben-Gebiete sind auch bekannt dafür, dass es immer wieder zu kleineren Rucklern kommt. Bleiben diese über einen längeren Zeitraum aus, steigt die Wahrscheinlichkeit für ein großes Erdbeben, quasi die Ruhe vor dem Sturm.
Und in der Natur gibt es Beobachtungen bei Tieren, die sich vor einem größeren Erdbeben anders verhalten als sonst.
Welche Schutzmaßnahmen gibt es?
Erdbeben sind meist in Großstädten, wo besonders viele Häuser eng beieinander stehen, ein Problem. Doch genau dafür haben Architekten inzwischen gute Methoden für sichere Baukonstruktionen entwickelt. So helfen weiche Fundamente, um stärkere Schwingungen abzufedern. Auch flexible Stahlkonstruktionen bei Hochhäusern lassen diese mitschwingen, eine Methode, die zum Beispiel in Japan angewendet wird.
Andere Länder greifen eher zu robusten Konstruktionen, wo Häuser mit durchgehenden Betonwänden stabilisiert werden. In Chile kommt diese Methode zum Einsatz.
Eine sehr fortgeschrittene Hightech-Variante sind Vorrichtungen, welche in Gebäuden integriert sind und per Computer gesteuert werden, um anhand von Gegenbewegungen Erdstöße auszugleichen.
All solche Maßnahmen kosten viel Geld. Und gerade ärmere Länder können sich das nicht leisten und sind daher oft stärker von Erdbeben-Folgen betroffen.