DREI TAGE PRAG – DIE BELIEBTESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN
Prag ist eine Ansammlung historischer Bauten der Romanik, Gotik, des Barocks und des Jugendstils. Im Zweiten Weltkrieg blieb Prag verschont, da Hitler aus der Stadt eine Art Museum für die „jüdische Rasse“ erstellen wollte. Mit mehr als 5 Millionen Gästen jährlich gehört Prag inzwischen zu den 10 meistbesuchten Städten Europas. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich im historischen Zentrum.
1. Pulverturm
2. Obecni Dum
3. Altstädter Ring
4. Altstädter Rathaus/ Astronomische Uhr
5. Prager Burg
6. Prager Hügel/ Petrin Turm
7. Strahov Bibliothek
8. Karlsbrücke
9. Alter jüdischer Friedhof
1. Pulverturm
Am Eingang der Altstadt steht der 65m hohe Pulverturm aus dem 15. Jahrhundert. Ab dem 17. Jahrhundert wurde dort Schwarzpulver gelagert, daher der Name. Wer möchte, kann über eine Steinwendeltreppe im Inneren des Turmes bis hinauf in die Spitze steigen.
Kostenpunkt: 3,90€ /pro Person
Mein Tipp: Wir waren gegen 10.00h dort. Es war leer und der Rundum-Blick über Prag ist ein netter Einstieg, um dir einen Überblick der Stadt zu schaffen.
2. Obecni Dum
Direkt neben dem Pulverturm ist das Prager Gemeinde- bzw. Repräsentationshaus mit der prachtvollen Jugendstilfassade. Es ist ein Veranstaltungsort für Ausstellungen, Events und Konzerte, so ist dort auch der Sitz des Prager Symphonieorchesters.
Preis: Rundgang mit Führung kostet 11€.
Mein Tipp: Am 28.10. ist Tag der offenen Tür mit kostenlosem Eintritt.
3. Altstädter Ring
Es ist der zentrale Platz der Altstadt, wo das Altstädter Rathaus, die Teynkirche, der Palais Kinsky und das Haus der steinernen Glocke steht. Mittendrin befindet sich das Denkmal des Reformators Jan Hus.
Ansonsten sind hier jede Menge Cafés und Restaurants. Da es einer der beliebtesten Plätze Prags ist, wird es tagsüber ziemlich voll.
Mein Tipp: Wenn du in aller Ruhe hier entlang schlendern möchtest, sind die frühen Morgenstunden (gegen 7.00h) am besten. Die Restaurants und Cafés sind zwar nett, aber deutlich teurer als in den Seitenstraßen etwas außerhalb.
4. Altstädter Rathaus & astronomische Uhr
Das Rathaus wurde 1338 erbaut. Im 15. Jahrhundert kam die astronomische Uhr hinzu, die im 17. Jahrhundert mit beweglichen Apostelfiguren ergänzt wurde.
Zu jeder vollen Stunde wird durch ein leises Glockengeläut die Apostelrunde angekündigt. Dabei erscheinen die Figuren in den zwei Fenstern über der Uhr. Wir haben die Glocken tatsächlich überhört und sind eigentlich nur durch die entstehende Menschentraube auf das Spektakel aufmerksam geworden.
Wer möchte, kann das Innere des Rathauses besichtigen und vom Rathausturm die großartige Aussicht über die Altstadt bewundern.
Preis: Ein Rundgang inkl. Besichtigung der historischen Säle, dem Turm und des Souterrains kostet ca. 10€.
Mein Tipp: Besichtige das Rathaus während der Apostelrunde, dann sind alle vor der Uhr versammelt, und die Warteschlange ist kürzer.
5. Prager Burg
Eine der Hauptattraktionen in Prag ist die Prager Burg auf der Kleinseite. Es ist die größte geschlossene Burganlage der Welt und stammt aus dem 9. Jahrhundert. Stell dich auf viel Trubel ein.
Am Eingang wirst du wie am Flughafen durchleuchtet, und deine Taschen/ Rucksäcke werden kontrolliert. Das Burggelände umfasst drei Burghöfe, auf welchen sich der Veits Dom, die St. Georg Basilika und das goldene Gässchen befinden.
Der St Veits Dom ist mit ca. 100m das höchste Kirchengebäude Tschechiens und mit zahlreichen Seitenkapellen, Fresken und Grabsteinen wirklich beeindruckend. Eine Besonderheit sind die Glasfenster, welche vom Jugendstil-Künstler Alfons Mucha gestaltet wurden. Wer möchte, kann hinauf in die Spitze des Doms steigen und den einmaligen Blick über Prag genießen.
St Georg Basilika aus dem Jahr 920 ist die älteste erhaltene Kirche auf dem Burgareal. Der romanische Baustil im Inneren ist schlicht und steht im Gegensatz zur Spätgotik des Veitsdoms.
Das goldene Gässchen aus dem 16. Jahrhundert war früher Sitz der Alchemisten, dann der Goldschmiede. Im 19. Jahrhundert war es eher eine ärmliche Wohngegend. Auch Kafka soll hier zeitweise gewohnt haben. Inzwischen sind aus den Häuschen kleine Ausstellungsräume und Souvenirshops geworden.
Preis: Je nach Rundgang liegt der Preis zwischen 10€ – 13,50€
Mein Tipp: Außerhalb der Öffnungszeiten darfst du das Gelände betreten und es ist viel leerer. Allerdings sind Dom, Basilika und die Häuschen in der goldenen Gasse geschlossen.
6. Prager Hügel und Petrin Turm
Du kommst auf den Prager Hügel zu Fuß oder mit der Standseilbahn. Von dort oben wirst du mit einer tollen Aussicht belohnt. Überhaupt lohnt sich ein Spaziergang entlang abgelegener Wege durch den riesigen Parkwald, oder du wanderst über den Hauptweg rüber zur Prager Burg.
Auf dem Weg dahin liegt der Petrin Turm. Für die Industrieausstellung im Jahr 1891 wurde dieser ca. 63m hohe Turm, als Nachbau des Eiffelturms, errichtet. Der Aufstieg zu Fuß geht über eine Wendeltreppe hinauf zur ersten und weiter zur zweiten Plattform. Natürlich hast du eine grandiose Aussicht zur Prager Burg und über ganz Prag.
Preis: Die Standseilbahn gilt als öffentliches Verkehrsmittel. Preise findest du hier. Die Besteigung des Petrin Turms kostet zu Fuß ca. 6€, mit dem Aufzug sind es ca. 8€.
7. Strahov Bibliothek
Im Kloster Strahov ist eine der ältesten und besterhaltenen historischen Bibliotheken. Das Kloster liegt auf dem Weg vom Petrin Berg zur Prager Burg, ein Abstecher lohnt sich allemal. Schon seit dem Mittelalter werden in der Klosterbibliothek kostbare Schriften aufbewahrt.
Die Bücher sind in zwei großen Sälen, dem theologischen und dem philosophischen Saal, untergebracht, die allerdings aufgrund der empfindlichen Deckenfresken nicht betreten werden dürfen.
Preis: Ein Ticket kostet ca. 5€, eine Fotoerlaubnis kostet zusätzlich ca. 2€.
8. Die berühmte Karlsbrücke
Die Karlsbrücke verbindet die Altstadt mit der Kleinseite auf der anderen Seite der Moldau. Karl der IV gab im Jahre 1357 den Auftrag zum Bau der Brücke, und mittlerweile gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Heiligenfiguren und Madonnen wurden nach und nach hinzugefügt.
Mein Tipp: Möchtest du einen Blick auf eine möglichst leere Karlsbrücke erhaschen, solltest du spätestens kurz vor Sonnenaufgang dort sein (6-7h). Auch zu dieser Zeit wirst du nicht alleine sein.
9. Alter jüdischer Friedhof
Wohl mehr als 100.000 Menschen wurden hier begraben, doch „nur“ ca. 12.000 Grabsteine sind auf dem Friedhof. Aus Platzgründen wurden die Gebeine in bis zu 12 Schichten aufeinander gelegt. Der Friedhof wurde im 15. Jahrhundert im Stadtteil Josefov angelegt, die letzte Bestattung fand im 18. Jahrhundert statt. Inzwischen zählt er zu den bedeutendsten Friedhöfen Europas.
Preis: Das Kombiticket von ca. 14€ beinhaltet die Besichtigung des jüdischen Friedhofs inkl. jüdischen Museums, der Maisel-/ Klausen-/ Pinkas- und der spanischen Synagoge. Ein Ticket nur für den Friedhof gibt es nicht.