MAROKKO – MIETAUTO, ZUG, BUS & CO.
Marokko hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Dazu gehören etliche internationale Flughäfen, ein Bahnnetz vor allem im Norden des Landes und etliche Busgesellschaften.
1. Flughäfen
2. Taxi
3. Bus
4. Mietauto
5. Zug
1. Flughäfen in Marokko
Aus Deutschland brauchst du ca. 3h Flugstunden, um an einem der vielen internationalen Flughäfen in Marokko anzukommen. Folgende Städte werden angeflogen:
Im Norden: Tanger, Fès, Rabat, Casablanca, Nador, Oujda
Zentral-Marokko: Marrakesch
Im Süden: Essaouira, Agadir
Die meisten Flughäfen liegen etwas außerhalb der Städte. Nicht überall stehen Shuttlebusse zur Verfügung, dann nimmst du ein Taxi oder einen Mietwagen, um das Zentrum zu erreichen.
Einige Flughäfen sind sehr klein, wo ein Online-Ticket nicht akzeptiert wird. Erkundige dich vorher, wie die Bedingungen sind. In der Regel kannst du bequem dein Rückflugticket in einem Copyshop vor Ort ausdrucken. So habe ich es in Essaouira gemacht.
Inlandsflüge
Es gibt noch einige lokale Flughäfen für Inlandsflüge. Wenn du z. B. eine Wüstentour planst und sehr wenig Zeit hast, wären die Flughäfen in Zagora und Errachidia eine Option. Von Errachidia nach Merzouga, wo die Touren starten, sind es allerdings noch 2h Autofahrt.
Mögliche Flugstrecken sind bei Flight Connect vermerkt. Die marokkanische billig-Airline Royal Air Maroc fliegt die meisten Ziele an. Über Skyscanner kannst du Preise vergleichen und buchen.
Wirklich lohnen tut sich so ein Inlandsflug allerdings nicht, denn per Landweg bekommst du viel mehr von der Kultur, den Menschen und den Sehenswürdigkeiten mit.
2. Mit dem Taxi
In Marokko ist das Taxi-System unterteilt in Grand Taxis und Petit Taxis. Mit dem Petit Taxi legst du nur kurze Strecken innerhalb einer Stadt oder zu nahegelegenen Zielen zurück.
Für längere Strecken nimmst du immer ein Grand Taxi. Die Autos sind größer und meist komfortabler. Vom Flughafen in die Innenstadt gibt es meistens nur Grand Taxis. Der Preis ist festgelegt, Handeln funktioniert hier nicht. So kostet dich von Fès Flughafen eine Taxifahrt zur Medina 200DH (ca. 18€).
Von Marrakesch bis nach Essaouira zahlst du mit dem Grand Taxi einen Festpreis von 600DH (ca. 55€).
Sammeltaxi
Du kannst dir eine Taxifahrt auch mit anderen Reisenden teilen, so sparst du Kosten. Allerdings brauchst du dafür etwas Zeit. Denn es geht erst los, wenn das Grand Taxi voll ist. Ich habe für die Fahrt von Fès nach Rabat ganze zweieinhalb Stunden gewartet.
Tipp: Frage vor Fahrtbeginn genau nach, wo das Endziel ist. Oft fahren die Sammeltaxis nur zum Stadtrand. Bis zur Innenstadt kann es dann nochmals ein halbe Stunde dauern und du wirst nochmals zur Kasse gebeten.
3. Unterwegs mit dem Bus
Die Busse in Marokko sind sehr bequem, und die Landschaft auf dem Weg ist der Hammer. Je nachdem aus welcher Richtung du anreist, sind weitläufige Wüstenlandschaften, Bergketten oder Küstenabschnitte zu sehen.
Ein Busticket kannst du online buchen, oder direkt vor Ort kaufen. Zur Hochsaison sind beliebte Strecken schnell ausverkauft. Daher solltest du dich 1-2 Tage vorher um Tickets kümmern.
Meistens sind keine Toiletten an Board, aber es werden regelmäßig Pausen eingelegt, wo du auch etwas essen kannst. Gängige Bussgesellschaften sind Supratours, CTM und Satas.
Hier gehts es zu 12go.asia.de, wo du Busstrecken buchen kannst.
4. Flexibel mit Mietauto
In Marokko sind zahlreiche internationale Autovermietungen ansässig, wo du im Voraus z. B. über billiger-mietwagen.de etwas Passendes buchen und direkt vom Flughafen starten kannst.
Tipp: Zahle lieber ein paar Euro mehr und miete über bekannte Firmen, denn sonst kann es passieren, dass du ein sehr altes, klappriges Mietauto bekommst. Meines hatte über 130.000km auf dem Buckel, nach 100km leuchtete die Motoranzeige und der erste Gang funktionierte nicht immer.
Verkehr
Autofahren ist in Marokko sehr angenehm und einfacher als gedacht. Die Schnellstraßen sind in der Regel in einem guten Zustand, und du kommst fix voran. Meistens werden Mautgebühren verlangt.
Auf den Landstraßen geht es gemütlich zu mit wenig Verkehr und einigen Schlaglöchern. Auch einige Eselskarren, Fahrräder und Fußgänger sind unterwegs, die gerade in der Dunkelheit schnell übersehen werden.
Viele Strecken gehen durch das Gebirge, wo es sehr kurvig ist. Meistens kommst du nur mit höchstens 50km/h vorwärts. Kalkuliere für solche Straßen deutlich mehr Zeit ein, als dir Google vorgibt.
In den Großstädten kann es dagegen etwas chaotisch sein, wo Geduld gefragt ist. Mopedfahrer, Radfahrer, Fußgänger und Eselskarren tummeln sich auf den schmalen Straßen. Wildes hupen ist üblich.
Hier nochmal die wichtigsten Verkehrsregeln auf einen Blick:
– Mindestalter liegt bei 18 Jahren
– Es gilt die Null-Promille-Grenze
– Anschnallen ist Pflicht
– Ein europäischer Führerschein reicht aus
– Verkehrsschilder sind meistens auf Arabisch, Englisch und Französisch beschriftet
– Geschwindigkeitslimit in Städten liegt bei 60km/h, auf Landstraßen bei 80km/h, auf Schnellstraßen bei 120km/h
Tanken & Verkehrskontrollen
Tankstellen findest du fast überall, nur wenn es in sehr abgelegene Gegenden geht, solltest du vorher volltanken. Zum Tanken musst du das Auto nicht verlassen, denn es wird alles für dich erledigt und du zahlst auch direkt. Ein kleines Trinkgeld für diesen Service wird gerne gesehen. Preise für den Sprit variieren bis zu 15%, vergleichen lohnt sich also.
Verkehrskontrollen sind sehr häufig. Falls du die Geschwindigkeit überschritten hast oder etwas mit deinem Auto nicht stimmt, wirst du direkt herausgewunken. Auch Radarkontrollen sind keine Seltenheit.
Meine Erfahrung: Gerade auf den Landstraßen geht es sehr häufig durch Polizeikontrollen, die vor allem dazu dienen etwas Geld einzutreiben. Ich wurde mehrmals wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zur Kasse gebeten, da oft ein Tempolimit von 60/h galt, dies aber nicht immer eindeutig ausgeschildert war.
Strafzettel werden übrigens verhandelt. Dir wird ein Zettel mit einem Betrag von 300-400Dh vorgelegt und wenn du vernünftig erklärst und argumentierst, zahlst du nur die Hälfte. Eine Quittung bekommst du nicht.
5. Mit dem Zug durch Marokko
In Marokko gibt es einen staatlichen Schienenverkehr (ONCF), wodurch die wichtigsten Städte vor allem im Norden miteinander verbunden sind. Weitere Strecken sind in Planung, sodass auch Orte im Süden angefahren werden können (z. B. zwischen Fès und Marrakesch).
Die Züge sind so weit in Ordnung, einige sind schon etwas in die Jahre gekommen. Tickets gibt es an den Bahnhöfen oder online.
Hier geht es direkt zu ONCF.
Tipp: Gerade am Wochenende sind die Züge zum Nachmittag hin komplett ausgebucht, auch zur Nebensaison.