REISEPLANUNG IQUITOS – WAS DU WISSEN SOLLTEST
Peru ist ein tolles Land, und du kannst es sehr gut individuell bereisen, wenn du dich entsprechend vorbereitest. Du planst einen Abstecher nach Iquitos? Im Prinzip gelten in dieser Stadt die gleichen Bedingungen wie für das restliche Land. Hier findest du alle wichtigen Infos und Tipps auf einen Blick.
Visum & Einreise
Mit dem deutschen Reisepass bekommst du bei Einreise nach Peru automatisch eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen pro Halbjahr. Willst du länger bleiben, kannst du deinen Aufenthalt im Anschluss um 30 Tage verlängern, und zwar so oft, bis 183 Tage voll sind (vorher nochmals informieren, da es kurzfristig zu Änderungen kommen kann). Bei der Einreise muss dein Reisepass noch mindestens ein halbes Jahr gültig sein.
Der Weg nach Iquitos
Da Iquitos mitten im Urwald am Amazonas liegt und keine Straßen dahin führen, kannst du die Stadt nur mit Flugzeug oder Frachtschiff erreichen.
Mit dem Flugzeug
Iquitos hat einen eigenen Flughafen, der knappe 9km südlich des Zentrums liegt. Es ist ein sehr kleiner Flughafen, daher sind nur Inlandflüge möglich. Von Lima aus bist du in einer Flugstunde in Iquitos. Am Ausgang stehen jede Menge Tuk Tuks, die dich ins Zentrum zu deiner Unterkunft bringen. Es gibt auch einige wenige Taxis, diese sind jedoch in einem wirklich desolaten Zustand.
Mit dem Frachtschiff
Pucallpa ist der nächstgelegene Ort von Lima aus, wo du am Ucayali Fluss auf ein Frachtschiff in Richtung Iquitos einsteigen kannst. Die Fahrt dauert etwa fünf Tage, abhängig vom Wasserstand und eingelegten Zwischenstopps. Abfahrtszeit ist ungewiss. Erkundige dich am besten bei den Einheimischen vor Ort, die wissen meist, wann das nächste Frachtschiff ankommt.
Wenn das Frachtschiff dann irgendwann am Hafen in Pucallpa eintrudelt, bring deine Hängematte mit, diese spannst du am Schiffsdeck auf, es wird dein Schlafplatz sein. Es dauert oft ein paar Tage, bis es wirklich losgeht. Bis dahin kannst du kostenlos auf dem Schiff in der Hängematte nächtigen.
Die Stimmung ist entspannt, du kommst schnell mit deinem Hängematten-Nachbarn ins Gespräch. Es gibt dreimal am Tag Essen, welches dir in deiner eigens dafür mitgebrachten Tupperdose serviert wird. Duschen und Toiletten werden mit Wasser aus dem Fluss versorgt. Die Fahrt ist ein richtiges Abenteuer und lohnt sich auf jeden Fall, wenn du flexibel bist und natürlich genügend Zeit mitbringst.
Preise: 100S (ca. 25€) mit dem Frachtschiff von Pucallpa nach Iquitos.
Tipp: Du kannst auch von Yurimaguas aus mit dem Frachtschiff starten. Das kleine Hafendorf ist die letzte Anschlussmöglichkeit ans Straßennetz, bevor es in die Abgeschiedenheit des Regenwaldes geht. Von hier aus bist du etwa drei Tage unterwegs bis nach Iquitos.
Finanzen
Die Landeswährung ist der peruanische Sol (1 Sol sind ungefähr 0,25€), weiteres Zahlungsmittel ist der US-Dollar. So werden Preise für Touren gerne in Dollar angegeben.
Mit deiner Kreditkarte kannst du eigentlich überall problemlos Geld abheben. Um Betrug zu vermeiden, achte darauf, dass der Geldautomat in der Bank und nicht draußen angebracht ist. Wenn du mehr als 100-200€ abheben möchtest, geht das nur persönlich am Schalter.
Bei Geldwechselmöglichkeiten auf der Straße wirst du in der Regel mit dem einen oder anderen gut eingeübten Trick übers Ohr gehauen, daher lieber Finger weg.
Mein Tipp: In Peru werden Automaten oft manipuliert. Meine Kreditkarte wurde z. B. kopiert und in Lima eingesetzt. Mein Kreditinstitut hat zum Glück die Karte rechtzeitig sperren können. Falls du noch keine Karte hast, lies dir gerne dazu meinen Beitrag „Beste Reisekreditkarten“ durch.
Die beste Reisezeit
Damit du selbst entscheiden kannst, welches Reisewetter für dich am besten passt, habe ich alle wichtigen Infos und Tipps zur Regen- und Trockenzeit zusammengetragen.
Iquitos liegt in den tropischen Tiefebenen mit einer ganzjährig hohen Luftfeuchtigkeit. Ob Regen- oder Trockenzeit, die Temperaturen liegen relativ konstant bei durchschnittlich 30 Grad am Tag und 20 -25 Grad in der Nacht.
Der meiste Regen fällt von März bis Mai. Am trockensten ist es in den Monaten Juli, August und September. In der Grafik siehst du nochmal die Regenmengen in mm/ Monat.
Die Regenzeit
In dieser Zeit fällt natürlich viel Regen, eigentlich täglich mehrere Güsse. Die Schauer sind kurz und kräftig. Das Amazonasbecken und die Nebenflüsse sind gefüllt, der Wasserstand ist ziemlich hoch, zumindest ab Mitte/ Ende der Regenzeit. Vorteil ist, in dieser Zeit erreichst du über den Wasserweg fast jeden Winkel.
Die meisten Häuser und Hütten entlang der Ufer stehen auf Stelzen, um sich den unterschiedlichen Wasserhöhen besser anzupassen. Der Markt von Belén am Stadtrand ist in der Regenzeit größtenteils über Holzstege erreichbar und dadurch irgendwie viel charmanter als in der Trockenzeit.
Mücken gibt es natürlich ganzjährig, vor allem in den Abendstunden und nachts. Doch besonders viele gibt es ab Mitte/ Ende der Regenzeit, denn das frische Regenwasser ist bester Brutplatz für die Mückenlarven.
Die Trockenzeit
Es regnet etwas weniger, vielleicht jeden zweiten/ dritten Tag. Der Amazonas hat sich entlang der Uferpromenade in Iquitos zurückgezogen. Es bilden sich auch viele Sandbänke, die ein beliebtes Ausflugsziel sind.
Hast du vor, eine Wanderung durch den Regenwald zu machen, wird es in der Trockenzeit leichter sein. Bei Bootstouren durch die Nebenflüsse kann es aufgrund des niedrigen Wasserstandes passieren, dass euer Boot stecken bleibt (ist uns mehrmals passiert) oder manche Strecken komplett gesperrt sind.
Im Juli/ August ist Hochsaison für den Tourismus, die Preise für Unterkünfte und Touren sind teurer als in der Regenzeit.
Fortbewegung
Iquitos ist praktisch autofrei! Okay, ein paar Klapperkisten sind unterwegs und alte, bunt bemalte Holzbusse verkehren hier und da. Das Hauptfortbewegungsmittel ist jedoch das Motorradtaxi, vergleichbar mit den Tuk Tuks aus Asien. Sie stehen an jeder Ecke und fahren dich wohin du willst.
Stehst du an einer roten Ampel, bist du umrundet von diesen Gefährten. Wird es grün, geht das Gerangel auf den Straßen los. Nach einer längeren Fahrt war uns etwas schlecht von den Abgasen und dem Benzingestank, aber es hat auch einfach Laune gemacht.
Preis: Vom Flughafen in die Stadt ca. 3,80€, innerhalb der Stadt ca. 70 Cent
Mein Tipp: Du solltest den Preis immer vorher aushandeln, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden. Bedenke jedoch, den Menschen geht es wirtschaftlich nicht gut, daher solltest du immer genügend Trinkgeld geben.
Welche Impfungen brauchst du?
Wie in allen tropischen Regionen sind auch in Iquitos die Mücken Hauptüberträger vieler tropischer Krankheiten. Der beste Schutz ist eine entsprechende Kleidung (nicht ganz einfach bei den schweißtreibenden Temperaturen) und ein gutes Mückenspray. In der Regenzeit ist das Risiko einer Ansteckung etwas höher, da sich Mücken in dieser Zeit besonders vermehren.
Auch durch verunreinigtes Wasser oder kontaminiertes Essen können Krankheiten übertragen werden.
Standard-Impfungen
Hier einmal klären, ob die eine oder andere Impfung bei dir aufgefrischt werden muss.
Empfohlene Impfungen
- Malaria: Es gibt ein mittleres bis erhöhtes Risiko in dem Distrikt Loreto. Es gibt keine Impfung, möglicherweise wird dir eine StandBy-Medikation im Tropeninstitut empfohlen.
- Dengue: Es gibt ein mittleres bis erhöhtes Risiko in dem Distrikt Loreto. Von einer Impfung wird aufgrund der Nebenwirkungen meist abgeraten.
- Gelbfieber: Loreto gehört zum Gelbfieber-Gebiet. Ein Impfnachweis kann eingefordert werden. Wenn du z.B. nach Bolivien weiterreist, dann muss ein entsprechender Impfschutz vorhanden sein.
- Zika: Ist in letzter Zeit vermehrt aufgetreten. Impfungen gibt es nicht. Bei Schwangeren oder geplanter Schwangerschaft sollten Zika Gebiete gemieden werden.
- Hepatitis A: Wird über verunreinigtes Essen/ Toiletten übertragen
- Hepatitis B: Bei engerem Kontakt mit Einheimischen
- Typhus: Sinnvoll, wenn du in entlegenere Ecken mit deutlich geringerem Hygienestandard fährst
- Tollwut: Bei Kontakt mit Tieren
Grundsätzlich gilt: Informiere dich in einem Tropeninstitut, welche Impfungen/ Schutzmaßnahmen in der jeweiligen Region wirklich nötig sind. In der Regel werden fast alle Impfungen von der Krankenkasse übernommen (frage bei deiner Krankenkasse nach).
Wie sicher ist Iquitos?
Iquitos ist relativ arm, trotzdem habe ich die Stadt als alleinreisende Frau mit meinen beiden Kindern als sicher empfunden.
Wenn du dich grundsätzlich nicht in dunklen abgelegenen Gassen bewegst, keine großen Wertsachen dabei hast und dich auf dein Bauchgefühl verlässt, wird dir auch nichts passieren. Die Menschen waren stets nett und sehr hilfsbereit.
Natürlich bin ich als Touristin aufgefallen und im Supermarkt habe ich stets zu wenig Wechselgeld ausgezahlt bekommen. Ein kleiner Hinweis diesbezüglich im fließenden Spanisch und sofort wurde der Fehlbetrag korrigiert.
Nimmst du ein Tuk Tuk und verhandelst nicht vorher über den Preis, zahlst du wahrscheinlich mehr. Und ja, du wirst ständig wegen irgendwelchen Touren angesprochen. Bleibe bei einem höflichen „Nein“, dann wirst du auch nicht weiter belästigt.
Doch das sind alles Kleinigkeiten, wo deine Sicherheit nicht in Gefahr ist.