Galicien – Highlights für deine Rundreise

TIPPS & INFOS FÜR DEINE GALICIEN RUNDREISE

Wenn du ein etwas ruhigeres Urlaubsziel in Spanien suchst, kann ich dir Galicien für eine Rundreise absolut empfehlen.

Du wirst hier Nationalparks, urige Eukalyptus-, Kiefern- und Pinienwälder, kleine Bergdörfer, typische Fischerdörfer und tolle Wanderwege erkunden können.

Die teils schroffe, zerklüftete Steilküste und die kilometerlangen Sandstrände sind typisch für Galicien. Zudem sind in den Fluten des Atlantiks fast das ganze Jahr über gute Wellen, also ideale Voraussetzungen um zu surfen. In den geschützten Buchten steht einem Strandurlaub nichts im Wege.

Magst du Kultur und Shopping verbinden, wirst du die historischen Städte mit ihrem mediterranen Charme als tolle Abwechslung begrüßen. Auch die keltische Kultur und deren Eigenarten gehören zu Galicien.

Hier findest du alle meine Tipps, Infos und Highlights, was du in Galicien erleben kannst.

1. Wie du nach Galicien kommst
2. Die schönsten Städte
3. Fischer und Bergdörfer
4. Wald- und Flussregionen
5. Badestrände und Surfspots
6. Wandern in Galicien

1. Wie du nach Galicien kommst

Kommst du aus Deutschland, ist ein Flug die schnellste Möglichkeit, nach Galicien zu kommen. Es nur Direktflüge nach Santiago de Compostela, der Hauptstadt. Weitere Flughäfen liegen in Vigo und A Coruña, wo du in Madrid oder Barcelona einmal umsteigen musst. Auch Porto in Portugal ist eine Option, die Stadt liegt nur 120km von der spanischen Grenze zu Galicien entfernt.

Mit dem Auto oder Camper sind es aus Deutschland bei knapp 2000km mindestens 2 Tage Anfahrt. Das lohnt sich nur, wenn du vor Ort genügend Zeit mitbringst. In der Regel ist wenig Verkehr auf den Straßen. Du hast die Wahl zwischen den kostenfreien, wunderhübschen Landstraßen und den mautpflichtigen Schnellstraßen.

Innerhalb Spaniens kommst du ganz gut über das spanische Zugunternehmen RENFE in jede größere Stadt. Während der Fahrt ist die Aussicht teilweise richtig schön.

Noch flexibler bist du mit dem Bus. Es gibt verschiedene Busunternehmen und Strecken, die dich in die wichtigsten Städte, aber auch kleinere Ortschaften bringen. Und es ist eines der günstigsten Fortbewegungsmittel in Spanien.

Wir sind mit dem Flugzeug nach Porto, von da aus mit dem Bus nach Vigo, der nächst größeren Stadt hinter der portugiesischen Grenze, dort haben wir unser Mietauto abgeholt und sind damit weitergezogen.

Falls du auch mit dem Mietauto unterwegs sein solltest, hast du die Wahl zwischen den kostenfreien, wunderhübschen Landstraßen und den mautpflichtigen Schnellstraßen. Du hast wenig Verkehr und eine tolle Landschaft.

2. Galicien – Die schönsten Städte

Für die kulturelle Seite deines Galicien Urlaubs sind vor allem die Städte spannend. Und da gibt es einige. Fast allen gemeinsam ist ihre historische Vergangenheit. So wirst du meist eine alte Kirche oder gar Kathedrale, Reste von einer Stadtmauer und eine Art Altstadt vorfinden.

Im Landesinneren zählt natürlich Santiago de Compostela zu den historisch bedeutendsten Städten. Aber auch Lugo und Ourense, die beide am Fluss Miño liegen, haben eine römisch geprägte Vergangenheit. Pontevedra, Ferrol, als auch A Coruña und Vigo, sind tolle Küstenstädte mit Stränden und Bademöglichkeiten.

Santiago de Compostela – Die Pilgerstadt

Wenn irgendwo in Galicien viel los ist, dann auf jeden Fall in der Hauptstadt, Santiago de Compostela. Diese liegt im Landesinneren und ist zentraler Verkehrsknotenpunkt, von hier aus kommst du in jede Ecke der Region.

Die Stadt ist übrigens Ziel und Wallfahrtsort für Pilger aus aller Welt, denn der berühmte Jakobsweg endet hier an der Kathedrale Santiago de Compostela. Auf der Plaza del Obradoiro, dem Platz vor der Kathedrale, sammeln sich die Menschenscharen. Drumherum steht das Hostal de los Reyes Católicos, angeblich das älteste Hotel der Welt. Rathaus und Regierungssitz befinden sich in dem Raxoi Palast, welcher sich am anderen Ende des Platzes befindet.

Das Kloster San Martín Pinario ist nach der Kathedrale das zweitgrößte religiöse Gebäude in der Stadt und auf jeden Fall einen Blick wert.

Im Alameda Park kannst du bei einem Spaziergang, mit Aussicht über die Stadt, entspannen.

Für deinen Hunger solltest du einen Abstecher auf den Mercado de Abastos machen, wo es lokale Produkte und allerlei typisch galicische Leckereien zu kaufen gibt. Doch wenn es um Tapas geht, dann ist die Calle Franco und Calle Raiña, mitten in der Altstadt, Haupttreffpunkt für Einheimische und Besucher.

Die Altstadt von Santiago de Compostela gehört übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe. Teilweise sind noch Reste der alten Stadtmauer zu erkennen.

Vigo – Die Hafenstadt

In Vigo sind wir drei Tage geblieben, ausreichend, um die Hafenstadt zu erkunden.

Diese liegt geschützt vor dem rauen Atlantik an der Meeresbucht Ría de Vigo und hat tatsächlich einen der größten Handelshäfen der Welt. Doch so richtig bekannt ist das Städtchen nicht, steht es doch in Konkurrenz mit Santiago de Compostela.

Trotzdem ist die etwas verschlafene Altstadt recht charmant. Durch enge Gassen und über etliche Treppenstufen tummelt sich alles rund um die Plaza de Constitución. Besonders hübsch ist auch das alte Fischerviertel Berbés, welches sich in der Nähe der Basílica Santa María befindet. Entlang der Einkaufsstraße und Fußgängerzone Rúa do Príncipe ist alles etwas weitläufiger, es ist das moderne Zentrum.

Möchtest du die Aussicht über die Bucht und Stadt von oben betrachten, dann solltest du einen Abstecher auf den Stadtberg und Park Monte de Castro machen.

Hast du noch genügend Zeit, mach einen Tagesausflug auf die Insel Ciés, dort ist die Playa Rodos, ein Hammer Strand.

3. Fischer- und Bergdörfer in Galicien

Entlang der Küste Galiciens haben sich zig kleine Fischerdörfer angesiedelt. Einige sind etwas touristischer, andere wiederum kaum besucht. Du kannst fast überall einfaches, leckeres Essen bekommen und den typischen Charme dieser Dörfer kennenlernen.

Du magst lieber Berge? Mehr als die Hälfte der galicischen Region liegt auf 400hm und höher. Entlang der spanischen Grenze sind rundherum Bergketten, die sich bis ins Innere Galiciens erstrecken. Straßen und Schotterwege schlängeln sich serpentinenartig durch die Landschaft. Und du wirst immer wieder auf kleine, verträumte Bergdörfer stoßen. Durch die abgeschottete Lage sind diese oft noch sehr ursprünglich.

 

Pontedeume

Eigentlich ist Pontedeume kein Dorf mehr, doch viel größer ist die mittelalterliche Fischerstadt, welche am Berghang des Flusses Eume steht, nicht. Schon von weitem erkennst du den Stadtturm, der einst Teil des Palastes und Stadtmauer Andrade war.

Setz dich in eines der Cafés und schau dem Treiben um dich herum zu. Mit frischer Energie kannst du dich zur romanischen Kirche San Miguel de Breamo etwas höher am Hang aufmachen. Der einstündige Fußweg führt dich durch Gassen und grüne Abschnitte, teils mit Aussicht auf den Eume Fluss. Die Kirche ist zwar meist geschlossen, du kannst sie dir jedoch ganz gut von außen anschauen.

Redes

Von Pontedeume sind es knapp 6km bis zu dem Seemannsdorf Redes. Entweder nimmst du die schmale Landstraße mit dem Auto, oder du entscheidest dich für den Wanderweg. Das Fischerdorf ist mini, trotzdem lohnt sich ein Abstecher, wenn du in der Gegend bist. Falls du mit dem Auto kommst, parke nicht auf dem Dorfparkplatz, der ist zur Hochsaison voll.

San Andrés de Teixido

Das kleine Dorf San Andrés de Teixido liegt an der Nordküste Galiciens in einem grünen Tal zwischen den Klippen der rauen Atlantikküste und ist nach Santiago de Compostela wichtigste Wallfahrtsort der Region. Jedes Jahr kommen etliche Pilger zu der Dorfkapelle.

Da es über Serpentinenstraßen durch Waldabschnitte nach Texido geht, ist es trotz der niedrigen Lage und der Nähe zum Meer, eher ein Bergdorf. Von hier aus starten auch tolle Wanderwege, die dich über Waldwege runter an den Strand, oder rauf auf die Berge und entlang der Steilküste führen. Die Klippen in dieser Gegend gehören übrigens zu den steilsten in Europa.

4. Wald- und Flussregionen in Galicien

Tatsächlich befinden sich um die 30% des gesamten Waldbestandes aus Spanien in Galicien. Kiefern, Fichten, Kastanien- und diverse Laubbäume wachsen fast überall, aber vor allem Eukalyptus wurde in den letzten Jahren vermehrt angepflanzt.

Und Galicien hat über 1000 Flüsse, die sich zwischen Bergen, durch Schluchten und Wälder bis ans Meer schlängeln. Die größten davon sind Río Miño, Ulla, Lérez, und Río Eume.

 

Fragas de Eume

Es gibt einige Nationalparks in Galicien, einer davon ist Fragas do Eume in der Provinz A Coruña, an dem Eume Fluss. Das Waldgebiet ist eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Spaniens. Mit dem Auto kommst du ganz gut über Serpentinen-Schotterwege bis zu bestimmten Aussichtspunkten und Wanderwegen heran.

Wir sind zum Fragas do Eume Kayakverleih gefahren und haben von dort aus eine Kayaktour gemacht. An bestimmten Stellen kannst du sogar baden. Zu den Abendstunden schipperst du dem Sonnenuntergang entgegen, eine Tour, die sich auf jeden Fall lohnt. Magst du lieber wandern, dann nutze die tollen Waldwanderwege entlang des Río Eume, stell dich auf ein hügeliges Auf und Ab ein.

Öffnungszeiten Kayak Verleih: Sa. und So. von 10.00-1400h und von 16.00-20h

Website: Fragas do Eume (nur auf Spanisch)

Lagoa da Frouxeira

Die Lagune liegt zwischen Dünen, Wäldern und Feuchtgebieten in der Nähe von Valdoviño. Das Naturschutzgebiet ist Unterschlupf für diverse Vogelarten wie Watvögel, Enten und Reiher und durch den Zugang zum Meer ist das Wasser semi-salzhaltig. Ein nicht allzu langer Spazierweg führt dich entlang der Lagune bis zum Strand Frouxeira. Falls es dich in die Ecke verschlägt, verbinde ihn mit einem Strandtag und vielleicht einem Ausritt.

Ganz in der Nähe ist ein Reitstall, wo Touren mit dem Pferd angeboten werden.

Website: Cabalino do Lago

5. Die Küste Galiciens – Badestrände und Surfspots

Typisch für die Küste Galiciens sind die vielen Rías, diese fjordähnlichen Flussmündungen sind in Rías Baixas und Rias Altas unterteilt, was übersetzt untere und obere Rías heißt.

Die Rías Baixas verlaufen sanft und relativ flach in den Atlantik entlang der Westküste vom Cabo de Fisterra bis nach Vigo. Die Wassertemperaturen sind etwas wärmer, du hast mehr Sonnentage und weniger Wind in der Ecke.

Bei den Rías Altas ist der Küstenverlauf wesentlich steiler, so befinden sich hier die höchsten Kliffs Europas, z. B. rund um San Andrés de Teixido. Das Wetter ist rauer, oft sind kräftige Winde im Herbst und Winter, Brandung als auch Strömung sind stärker.

Das Schöne an den Rías ist, ob Altas oder Baixas, du hast immer wieder geschützte Einbuchtungen, wo Fluss und Meer sich sammeln, wo die Wassertemperaturen angenehmer sind und es landschaftlich ein Traum ist.

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Wo sind die besten Badestrände

Wenn du einen Badeurlaub in Galicien planst, sei dir bewusst, die Wassertemperaturen sind sogar im Juli/ August knackig kalt, je nördlicher, desto kälter. Bestimmte Wetterlagen und Strömungen können im Sommer sogar für einige Tage Wassertemperaturen von unter 15 Grad an die Küste bringen, zumindest in Nord Galicien. Dafür hast du teils leere, naturbelassene, kilometerlange Strände.

Jeder Küstenabschnitt und jede Bucht hat gewisse Eigenarten, erkundige dich, worauf du achten solltest. Grundsätzlich sind die Strände an der Westküste Galiciens, insbesondere in der Nähe von Vigo, eher für einen Strandurlaub geeignet. Zum Surfen ist die Nordküste ideal.

Surfspots

Möchtest du surfen, wirst du als Anfänger gerade im Sommer bei leichteren Wellen einen guten Einstieg finden. Hast du schon Übung, ist ab Herbst die perfekte Surfsaison für dich. Beliebte Surfspots für Könner sind in Nemiña und Rinlo an der Nordküste. Da hast du sogar in den Sommermonaten einen relativ verlässlichen Wellengang. Am bekanntesten ist der Surfstrand Pantín, schließlich finden hier die jährlichen WSL qualifying Series statt, ein Wettbewerb, wo sich Surftalente qualifizieren können.

6. Wandern in Galicien

Es ist die perfekte Region für einen Wanderurlaub, denn überall sind Wanderwege unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades ausgelegt, und so vielfältig wie Galicien selbst, entdecke die besten Routen…

 

Entlang der Küste

Mein erster Gedanke war, ich bin in Irland gelandet. Gerade die Steilküste Nord Galiciens ist alles andere als typisch Spanien. Es gibt zig Wanderwege, die eine Bucht mit der anderen verbinden, wo du Klippen rauf- und wieder runterwanderst, du Waldabschnitte durchquerst und plötzlich im Nebel stehst. Eine steife Brise hält dich munter, von den Klippenhängen kannst du die Surfer auf dem Meer beobachten. Und hier und da steht ein Leuchtturm, oder eben nur ein Turm für die gute Aussicht.

Wandern in Naturparks

Im Landesinneren bringen dich Pfade durch sattgrüne, urwaldähnliche Gebiete, oft liegen diese in Naturschutzparks. Immer wieder geht es rauf und runter, denn Galicien ist bergig.

Wandern durch Schluchten und Weinberge

In dem Gebiet Reira Sacra sind entlang des Flusses Sil eindrucksvolle Schluchten, wo dich Wanderwege durchführen. An den steilen Hängen erstrecken sich die Weinberge.

 

Auf den Spuren der Pilger

Ziemlich bekannt ist natürlich der Jakobsweg, und dieser führt dich einmal quer durch Galicien. Jedes Jahr begeben sich nicht nur Pilger auf den Weg nach Santiago de Compostela, dem Endziel des Pilgerweges, sondern auch etliche Naturliebhaber. Du hast auf dem Weg immer wieder Übernachtungsmöglichkeiten und wenn du magst, kannst du dir sogar von Station zu Station dein Gepäck bringen lassen.

 

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