VIETNAM – UNTERWEGS MIT BUS, ZUG, FLUGZEUG & CO.
Vietnam ist eines meiner liebsten Reiseländer, denn Fortbewegung ist durch die gute Transport-Infrastruktur kein Problem. Du hast mehrere Möglichkeiten, bequem von A nach B zu kommen, die wie folgt aussehen:
1. Zug: verbindet den Norden mit dem Süden, hält in allen größeren Ortschaften.
2. Bus: es ist eines der günstigsten Fortbewegungsmittel in Vietnam.
3. Flugzeug: Inlandflüge verbinden Hanoi mit Ho-Chi-Minh.
4. Taxi/ Grab: sind günstige Transportmittel für kürzere Strecken
5. Roller: immer eine gute Option in abgelegenen & verkehrsarmen Gegenden.
6. Fahrrad: traditonelles Verkehrsmittel
1. Mit dem Zug durch Vietnam
Zugfahren in Vietnam ist unkompliziert und sehr entspannt. Die staatliche Bahngesellschaft Vietnam Railways fährt zwischen Hanoi und Ho-Chi-Minh. Das sind ca. 1730km Zugstrecke, wofür du um die 30-40 Stunden bräuchtest.
► hier geht es zum Streckennetz/ Haltestellen der Vietnam Railways
Die Großraumabteile sind mit Sitzen ausgestattet, bei längeren sind Schlafwaggons perfekt. Du steigst abends in den Zug und kommst morgens an und sparst sogar eine Hotelübernachtung.
Es gibt 4 Zugkategorien in Vietnam, die sich im Preis und Komfort wie folgt unterscheiden:
Hard-Seat: Holzbänke, nur Ventilatoren, günstigster Preis, nicht online buchbar
Soft-Seat: weiche Sitze im Großraumabteil, meistens mit Klimaanlage
Hard-Sleeper: 6 Betten im Abteil, meistens mit Klimaanlage
Soft-Sleeper: 4 Betten mit weicher Matratze in einem Abteil, teuerste Kategorie
Wo kaufe ich Tickets?
Tickets bekommst du direkt am Bahnhof. Einfacher und schneller geht es online entweder über die offizielle Website der Vietnam Railways oder über gängige Buchungsportale.
► Vietnam Railway Website
► hier kannst du über 12Go.Asia buchen
Welche Strecken sind besonders schön?
Auch wenn Busse etwas schneller unterwegs sind, lohnt es sich in der Regel, Teilabschnitte mit dem Zug zurückzulegen, denn landschaftlich wirst du mehr sehen. Und das aus folgendem Grund: Der Zug fährt direkt entlang der Küste, die Autostraße läuft teils durch Tunnel!
Einen landschaftlich sehr schöne Zugstrecke geht von Da Nang nach Hue über den Hai Van Pass. Entlang der Küste hast du immer wieder tolle Ausblicke. Die Straße wird dagen durch einen Tunnel geführt, quasi durch den Pass Berg hindurch.
2. Busse
Du wirst in Vietnam überall Busse sehen, denn es ist eines der Haupttransportmittel in dem Land.
Stadtbusse
In größeren Städten sind oft Busse als Fortbewegungsmittel im Einsatz, denn noch ist das U-Bahnnetz nicht überall ausgebaut. Bushaltestellen sind nicht immer ausgeschildert. Über Google kannst du den ungefähren Standort ermitteln, dann fragst du am besten noch mal nach, wo der Bus wirklich hält.
Tickets kannst du nicht vorher kaufen. Du steigst einfach vorne ein, irgendwann kommt eine Person auf dich zu, fragt nach deiner Zielhaltestelle und kassiert dann ab.
Bedenke den Verkehr und plane genügend Puffer ein.
Fernbusse
Eines der günstigsten Fortbewegungsmittel für längere Strecken ist der Bus. Die Auswahl ist riesig. Von normalen klapprigen Sitz-Bussen bis hin zu VIP-Sleeper-Bussen ist alles dabei. Tickets bekommst du vor Ort in Reisebüros, meistens kannst du sogar in deiner Unterkunft die Weiterfahrt buchen, oder du schaust online bei diversen Plattformen.
Bei den Busunternehmen gibt es große Unterschiede im Service, bezüglich des Zustandes der Fahrzeuge und wie umsichtig gefahren wird. Die Preise sind entsprechend gestaffelt. Falls du online buchst, lies dir die Rezensionen durch und entscheide selbst, ob es sich lohnt, ein paar Euro zu sparen.
Ein recht bekanntes und durchweg gut bewertetes Unternehmen ist FUTA. Die Busse sind relativ neu, gut ausgestattet und bequem.
Welche Busse gibt es?
Je nachdem wie lang deine Strecke ist und wie viel Komfort du wünschst, stehen dir verschiedene Buskategorien zur Auswahl. Wenn du online buchst, wird dir alles genau angezeigt, oft auch zusätzlich mit Bildern.
Normale Busse
Für kürzere Strecken tagsüber sind normale Sitze völlig ausreichend. Eine Toilette ist nicht an Board, dafür wird zwischendurch gehalten.
Einfache Seeper-Busse
Diese Busse haben Liegesitze, die in drei Reihen angeordnet sind und zusätzlich noch über eine zweite Etage verfügen. Meistens ist keine Toilette dabei.
VIP Sleeper-Busse
In der VIP-Variante sind über zwei Etagen nur zwei Reihen nebeneinander, dafür sind die Liegesitze breiter und bequemer. Zudem sind Vorhänge angebracht, so dass du deine eigene kleine Kabine inklusive TV hast. Eine Toilette ist an Bord.
Was ist der Open-Bus in Vietnam?
Es ist eine weitere Option, mit dem Bus on A nach B zu kommen, allerdings unter besonderen Konditionen.
– der Bus fährt mehrmals am Tag und hält in den meisten touristischen Ortschaften
– du kaufst ein Ticket für eine bestimmte Strecke, damit kannst du jederzeit ein- und aussteigen
– ohne Platzreservierung: wenn der Bus voll ist nimmst du den nächsten
– mit Platzreservierung: kostet extra, du musst 2 Tage vorher Bescheid geben
– Ticket ist in der Regel 30 Tage gültig
3. Mit dem Flugzeug
Wenn es aufgrund von Zeitdruck wirklich nicht anders geht, dann besteht die Möglichkeit, einen Inlandflug zu nehmen. Innerhalb des Landes werden von Nord nach Süd etliche Städte, als auch die Inseln Phu Quoc und Con Dao angeflogen. Die durchschnittlichen Preise pro Flug liegen bei 25-50€. Je früher du buchst, desto günstiger sind die Tickets.
Dennoch würde ich gerade für Vietnam immer zum Landweg raten, denn gerade die Landschaft gehört zu den absoluten Highlights. Und die Umwelt wird es dir danken.
4. Mit dem Taxi/ Grab
Wenn du mal schnell von A nach B möchtest oder ein bestimmtes Ziel im Auge hast, wo keine öffentliche Verkehrsmittel hinfahren, dann bietet sich das Taxi an. In Vietnam sind Vinasun und Mai Linh die bekanntesten offiziellen Taxi Unternehmen. Achte auf das Taxameter, dieses sollte eingeschaltet sein. Bist du unsicher, mache vorher einen Preis fest und zahle am Ende.
Dann gibt es in Asien natürlich noch Grab. Dafür lädst du dir die Grab App auf dein Handy und buchst darüber dein Taxi. Der Preis wird dir direkt angezeigt, verhandeln ist also nicht nötig.
Tipp: In kleineren Ortschaften gibt es kein Grab und oft auch keine Taxis. Du kannst dir aber immer einen Roller mieten.
5. Mit dem Roller durch Vietnam
Was wäre Asien ohne Roller? Wendig umgehst du jeden Stau, problemlos kommst du auch in abgelegene Gegenden. Du bist einfach flexibel und das gibt dir ein Gefühl der Freiheit.
Wo leihe ich mir einen Roller aus?
In den meisten Unterkünften stehen ein paar Roller zur Verfügung, welche du für 5-6€/ pro Tag mieten kannst. Formalitäten fallen weg, du hast ja bei der Buchung schon deine Personalien hinterlassen.
Möchtest du dir lieber über einen Rollerverleih ein Fahrzeug ausleihen, wirst du in jeder Stadt, in jedem Dorf fündig. Bring deinen Pass mit und schon geht es los.
Tipp: Auch wenn du nicht nach deinem Führerschein gefragt wirst, solltest du einen besitzen (internationaler Führerschein). Denn wenn es zu einem Unfall kommt, übernimmt deine Reisekrankenversicherung keine medizinischen Kosten.
Und wie ist das mit dem Tanken?
Ja, es gibt einige Tankstellen, da kannst du auch tanken. Doch meist reicht eine Füllung nicht bis zur nächsten Tanke aus.
Daher ist es in Asien üblich, für Roller an kleinen Straßenständen das Benzin abgefüllt in Plastikflaschen zu verkaufen. Manchmal wirst du auch Pumpen vorfinden, wo du per Hand die gewünschte Benzinmenge herauspumpst.
Eine Tankfüllung kostet um die 3-4€ und reicht 50-60km.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Besonders in größeren Städten und verkehrsreichen Gegenden ist Rollerfahren eine echte Herausforderung. Denn Verkehrsregeln werden wenig beachtet, auf den Straßen ist ein Drängeln und Gehupe, der Gestank und die Hitze on top.
In verkehrsarmen Regionen ist der Roller die erste Wahl. Die Straßen sind einfach zu befahren, auch wenn du wenig Fahrerfahrung hast.
Einmal mit dem Roller durch Vietnam?
Das ist eine großartige Idee, denn landschaftlich wirst du nicht enttäuscht. Gerade im Norden sind bekannte und beliebte Motorradstrecken. Allerdings erfordert das Fahren in den bergigen Regionen viel Erfahrung und geht nur mit einem richtigen Motorrad mit Gangschaltung. Das Wetter ist unbeständig, die Straßen sind kurvig und besonders glatt nach einem Regenschauer. Und da ist noch die Sache mit dem rasanten Fahrverhalten…
Wenn du unsicher bist, kannst du auch erst mal eine geführte Motorradtour mitmachen. Da fährst du nicht selbst, sondern sitzt hinten drauf. So bekommst du ein ganz gutes Gefühl dafür, was dich erwartet.
Möchtest du wirklich nur mit dem Roller ohne Gangschaltung fahren, wirst du, bis auf die sehr bergigen Regionen, sehr gut klar kommen.
6. Mit dem Fahrrad unterwegs
Etliche Kilometer habe ich in Vietnam mit dem Rad zurückgelegt. Denn viele Unterkünfte bieten Leihräder an, meist sogar kostenlos. Und für kurze Strecken ist so ein Gefährt einfach praktisch.
Möchtest du längere Distanzen befahren, gibt es auch die Möglichkeit für Geld ein richtig gutes Trekkingrad zu leihen. Gerade wenn du dich nicht auf einen Roller traust, ist das zwar eine schweißtreibende aber dafür sichere Alternative.
Wo sind die schönsten Radwege?
Klar ist, in den Großstädten wie Hanoi oder Ho-Chi-Minh sind Verkehr und Fahrverhalten katastrophal. Da macht Radfahren keinen Spaß. Besonders schön fand ich hingegen kleinere Ortschaften und deren Umgebung, wo die Natur etwas Besonderes ist.
Hoi An
Meine absolute Lieblings Radler-Stadt war Hoi An. Und damit meine ich nicht die historische Innenstadt, denn diese ist meist überfüllt, sondern das Umland. Kleine, kaum befahrene Wege führen dich durch weitreichende Reisfelder, entlang von Flussarmen und Waldabschnitten zu den nächtsgelegenen Dörfern.
Meine Unterkunft lag 2-3km außerhalb des Stadtzentrums und ebenso viele Kilometer Richtung Strand. Da war das Rad natürlich praktisch. So konnte ich günstiger in einem authentischen Wohnviertel (Preise sind höher, je näher zur Altstadt) wohnen, ohne mir große Gedanken zu machen, wie ich denn von A nach B komme.
Hué
Ganz nett war auch Hué und all die Tempel, welche im Umkreis von ca. 10km liegen, und sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Wenn du morgens entlang des Parfümflusses radelst, macht das richtig Laune.
Phong-Nha-Khe-Bang Nationalpark
Auch hier hatte ich ein kostenloses Leihrad meiner Unterkunft und habe die Umgebung damit erkundet. Ein kleines Ereignis ist die Überquerung des Flusses mit dem Boottaxi. Auf der anderen Flussseite fährst du schmale Wege durch Dörfer und Reisfelder, um dich herum erheben sich Karstberge. Eine beeindruckende Landschaft.
Weitere Wege habe ich allerdings mit dem Roller zurückgelegt, denn die Landschaft ist bergig, mit dem Fahrrad kann das auf und ab der kurvenreichen Straßen sehr anstrengend sein. Möchtest du trotzdem radeln, empfehle ich dir, ein vernünftiges Trekkingrad auszuleihen.
Tam Coc
Natürlich ist in Tam Coc die Landschaft ein Knaller. Und die wunderschönen Wege durch das Karstgebirge, entlang der Flüsse, laden zum Radeln ein. Sogar den nächsten Ort Trang An, wo Bootstouren starten, erreichst du problemlos.
Obwohl in dem Gebiet recht viele Berge sind, schlängeln sich Straßen und Wege ebenerdig hindurch. Einzig bei Regenwetter sind die Erdwege sehr matschig.
Mai Chau
In dem Taldorf Mai Chau bist du mitten zwischen Reisfeldern und der für den Norden üblichen Karstgebirgs-Landschaft. Verkehr gibt es kaum, solange du dich im Tal befindest. Gerade zu den kühleren Abendstunden, wenn die Sonne langsam untergeht, ist eine Radtour entspannt schön.
Tipp: Die Einheimischen sind sehr geschäftstüchtig, so ist es bei touristischen Attraktionen üblich, auch für das Rad ein paar Cent Parkgebühren zu verlangen. Sogar am Strand kostet das Parken etwas.
Oft stehen selbst ernannte Parkwachen schon etliche Meter vor dem eigentlichen Ziel und offiziellen Parkplatz und verlangen einen Aufschlag.