3 TAGE SIGHTSEEING IN SANTIAGO DE CHILE
Santiago ist oft erste Anlaufstelle, wenn du Chile bereist. Es lohnt sich, ein paar Tage in der Stadt zu verbringen, denn sie ist vielseitiger als du denkst. Erkunde die vielen bunten Viertel, spaziere durch die Parks und besuche die schönsten Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche richtig gute Restaurants und trendige Bars werden dich kulinarisch verwöhnen. Auch kulturell hat die Hauptstadt einiges zu bieten.
Und da Santiago umrundet von den Anden ist, hast du von den Bergen immer wieder tolle Aussichten auf die Stadt. Verpasse also nicht, eine Panorama-Tour zu machen.
Stadtteile und Barrios
Die Hauptstadt gliedert sich in 32 Gemeinden, davon sind etliche einfach nur Rand- und Außenbezirke. Für eine erste Erkundungstour sind die interessantesten Stadtteile, mit den meisten touristischen Attraktionen, das Centro, Providencia und Recoleta. Ganz typisch für südamerikanische Städte sind die vielen kleinen Viertel „Barrios“ innerhalb dieser Stadtteile. Jedes Barrio hat seine ganz eigene Atmosphäre, soziale Struktur und Kultur.
Auf der folgenden Karte sind die wichtigsten Stadtteile, Barrios und einige Sehenswürdigkeiten markiert.
Das Zentrum von Santiago
Die meisten Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit, der neoklassizistischen und barocken Epoche befinden sich im Zentrum „El Centro“. Innerhalb des Zentrums prägen unterschiedlichste Viertel diesen Stadtteil.
Barrio Lastarria
Zwischen dem Stadthügel Santa Lucía und dem Waldpark Parque Forestal befindet sich das Barrio Lastarria, ein besonders beliebtes Viertel. Etliche Cafés, Restaurants und kleine Straßenmärkte, mit einem Hauch von hippem Flair, laden zum Verweilen ein. Viele kleinere Boutique-Hotels sind hier angesiedelt, die allerdings ziemlich teuer sind.
Lust auf Kultur? Dann schau in dem Kulturzentrum GAM (Centro Cultural Gabriela Mistral) vorbei. Hier sind neben regelmäßigen kostenlosen Ausstellungen auch eine Vielzahl an Theater- und Tanzveranstaltungen. Und wenn du dein Tanzbein schwingen möchtest, gibt es die Möglichkeit, jeden Donnerstag von 19.30-21.30h für 1-2€ einen Salsa-Kurz zu besuchen.
Cerro Santa Lucía
Dieser Park liegt auf einem kleinen Hügel und gehört noch zu dem Viertel Lastarria. Er wurde im Jahr 1541 von den spanischen Eroberern, unter Leitung von Pedro de Valdivia, gegründet und diente als Wachturm. Erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein öffentlicher Stadtpark.
Der Park befindet sich einige Gehminuten von der Plaza de Armas und ist nach einem Stadtbummel einfach entspannend. Am Eingang befinden sich majestätische Treppen, die dich zu verschlungenen Wegen und kleineren, verwinkelten Steintreppen führen. Vorbei an alten Brunnen, Statuen und Denkmälern geht es zu einer Aussichtsplattform. Diese befindet sich oberhalb einer kleinen Festung, von der Kanonenschüsse jeden Tag um 12 Uhr die Mittagszeit verkünden. Überall sind lauschige Parkecken und kleine Terrassen mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen.
Öffnungszeiten: täglich von 9.00-19.00h
Preis: Eintritt ist frei, jedoch muss sich jeder Besucher am Eingangstor registrieren
Centro Civico
Aus der Kolonialzeit sind noch einige Überbleibsel wie La Casa Colorada, die Kirche San Francisco und die Posada del Corregidor. Andere Gebäude prägen mit neoklassizistischen und barocken Stilelementen den Stadtkern, das Znetrum Santiagos.
Mittelpunkt ist die Plaza de Armas, ein parkartiger Platz, umrundet von historischen Gebäuden. Es ist ein Treffpunkt von Einheimischen, als auch ein idealer Ausgangspunkt für eine Sightseeingtour durch die Stadt.
An der Nordwestseite des Platzes befindet sich die Catedral Metropolitana aus dem 18. Jh., eine der wichtigsten Kirchen Chiles. Direkt daneben liegt der Bischofspalast. An der Nordseite liegt das Postamt aus dem Jahr 1882. Es ist die ehemalige Residenz von Pedro de Valdivia, dem Gründer Santiagos, und inzwischen gehört es zu den Nationaldenkmälern des Landes. Entlang der Südseite ist das Stadtmuseum Casa Colorada und das Edificio Comercial, ein Einkaufszentrum, dessen Fassade noch aus dem Jahr 1893 stammt.
Einige 100 Meter vom Hauptplatz enfernt liegt der Präsidentenpalast Palacio de la Moneda, bekannt als Schauplatz des Militärputsches von Diktator Pinochet gegen Allende im Jahr 1973.
Barrio Paris-Londres
Kleine Straßen mit Kopfsteinpflaster und Laternen führen dich durch dieses versteckte Viertel. Es erinnert an das Europa von früher. Die älteste Kirche Santiagos steht hier am Rand der Hauptstraße Avenida Libertador Bernardo O’Higgins. Sie wurde im Jahr 1622 erbaut und stammt somit noch aus der Kolonialzeit.
Bellas Artes
Übersetzt heißt „Barrio Bellas Artes“ Viertel der schönen Künste. Ateliers, Antiquariate, Büchereien und kleine Kunstboutiquen treffen auf Bars, Cafés und gemütliche Restaurants. Und natürlich befindet sich hier das Museo Nacional de Bellas Artes (Museum der schönen Künste und Namensgeber des Viertels), das Museo de Arte Contemporáneo (Museum für zeitgenössische Kunst), als auch die Universität der Künste.
Museen und Uni liegen im Parque Forestal, ein langer schmaler Park entlang des Stadtflusses Mapocho. Die Bezeichnung Fluss ist eigentlich übertrieben, denn ziemlich vernachlässigt und zugemüllt fließt das Rinnsal durch einen künstlich angelegten Kanal. Also lass den Fluss weg und konzentriere dich auf den Rest des Viertels, das ist nämlich richtig schön.
Parque Forestal
Wie vorher schon beschrieben, gehört der Parque Forestal zum Barrio Bellas Artes und ist eine quirlig kulturelle Ecke.
Rund um die Museen wirst du fast täglich bei akrobatischen Einlagen, Theatherstücken und sonstigen künstlerischen Darbietungen zuschauen können. Auch sonst ist in dem Park ziemlich viel los. Kleinere und größere Veranstaltungen für Familien laden hier und da zum Spaziergang, Genießen und Verweilen ein. Zwischen Rasenflächen und Spielplätzen sind genügend Sitzmöglichkeiten für eine Rast.
Barrio de Mercados
Am Rande der Innenstadt, zum Teil auf der anderen Seite des Flusses Mapocho, sind die Märkte Santiagos angesiedelt. Frisches Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Gewürze und sonstiges Allerlei wird hier zu günstigen Preisen angeboten.
Mercado Central: Diese Markthalle befindet sich am Ende des Parque Forestal und hat vor allem frischen Fisch und Meeresfrüchte im Angebot, aber auch etliche kleine Restaurants servieren dir einfache, typische chilenische Gerichte. Einheimische gehen hier gerne essen.
Mercado de Abastos Tirso Molina: Gegenüber vom Mercado Central ist eine weitere Markthalle, wo es Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Im oberen Stockwerk sind einige Restaurants mit ebenfalls typischen chilenischen Speisen.
La Vega: Es ist ein klassischer Markt, wo du alles bekommst, was essbar ist. Stände mit frischen Lebensmitteln, eingelegten Spezialitäten und kleineren Gerichten direkt auf die Hand und günstigen Preisen. Ich liebs!
Barrio Bellavista
Das Ausgehviertel für die Abendstunden, mit etlichen Nachtclubs und Bars, liegt auf der anderen Seite des Flusses Mapocho. In Bellavista steht aber auch das einstige Haus von Pablo Neruda, einem der bekanntesten chilenischen Dichter und Schriftsteller, welches heute ein Museum ist. Und wer tagsüber hier durch schlendert, kann einige kleine Läden und Souvenirshops entdecken. Am Ende des Viertels liegt der beliebte Stadtberg San Cristobal und die Station Pio Nono der Drahtseilbahn, womit du auf den Berg kommst.
Providencia – Der moderne Stadtteil
Wer Santiago besucht, hält sich gerne in dem modernen Stadtteil Providencia auf, denn es ist sicher, hat viele Einkaufszentren, Restaurants und Cafés, zudem ist es trotz etlicher Hochhäuser ziemlich grün. Auch Einheimische mögen diesen Teil Santiagos als Wohngegend, so wirst du etliche gute Unterkünfte hier finden.
Aussicht von Gran Torre Costanera
Am nördlichen Rande der Gemeinde Providencia liegt das Hochhaus Gran Torre Costanera. Es ist mit 300m das höchste Gebäude Südamerikas. Hauptsächlich befinden sich Büros in dem Hochhaus. Seit 2015 gibt die Aussichtsplattform Sky Costanera im 61. und 62. Stockwerk einen Rundumblick über Santiago. Die Haltestelle Tobalaba der U-Bahn Linie 1 und 4 ist einige Gehminuten entfernt.
Öffnungszeiten: täglich von 10.00-22.00h
Preis: Mo. – Do. 6€, Fr. – So. 9€
Tipp: Gegen Spätnachmittag kannst du von der Plattform aus einen tollen Sonnenuntergang genießen. Achte darauf, einen möglichst smogfreien Tag zu erwischen, ansonsten ist die Aussicht ziemlich diesig.
San Cristobal – Aussicht über die Metropole
Du brauchst frische Luft, viel Grün inkl. rundum Ausblick? Dann plane einen Ausflug zum Stadtberg San Cristobal ein. Dieser gehört zu den Ausläufern der Anden und liegt im Norden Santiagos in den Stadtteilen Providencia und Recoleta, angrenzend an das Ausgeh-Viertel Bella Vista.
Mit über 700 Hektar und einer Höhendifferenz von mehr als 400m ist es der höchstgelegene und größte Park in der Hauptstadt. Auf halber Höhe sind ein Zoo und 2 Freibäder (Eintrittspreise liegen bei knapp 10€). Auf der Spitze des Berges befindet sich eine 12m große Marienstatue mit kleiner Kapelle und einer Aussichtsplattform, von wo aus du bei schönem Wetter und ohne Smog einen großartigen Ausblick über ganz Santiago hast!
Wie du auf den Berg kommst? Entweder zu Fuß (ca. 1h), mit dem Fahrrad, mit der Standseilbahn oder mit der Seilbahn. Du kannst auch kombinieren. Fahr mit der Standseilbahn rauf auf den Berg, genieße die Aussicht, steige in die Seilbahn um und fahre mit dieser runter bis zur Endhaltestelle Valdivia. Von da aus geht es ganz normal mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter.
Öffnungszeiten der Standseilbahn (Funicular Santiago): Di.-So.+Feiertage von 10.00-20.00h, Mo. von 13.00-18.45h. Jedem 1ten Montag des Monats bleibt die Bahn aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen. Haltestelle ist Pio Nono.
Preise: Einfache Fahrt bis oben mit der Standseilbahn liegt bei ca. 2€, Hin- und Rückfahrt wären ca. 2,70€ (an Wochenenden/ Feiertagen ist es etwas teurer, Kinder zahlen weniger). Wer nur bis zur Haltestelle Zoo fährt zahlt für die einfache Fahrt 1€, eine Rückfahrt gibt es von der Haltestelle nicht.
Öffnungszeiten der Seilbahn (Teleférico): Di.-So. von 10.00-19.45 (im Winter bis 18.45h).
Preise der Seilbahn sind vergleichbar mit denen der Standseilbahn. Es gibt auch Combitickets (Seilbahn + Drahtseilbahn).
Mein Tipp: An Wochenenden und Feiertagen kann es zu langen Wartezeiten an Standseilbahn/ Seilbahn kommen (z.T. bis zu einer Stunde).
Las Condes – Der Luxus Stadtteil
Der Finanzdistrikt prahlt mit edlen Hochhäusern, exklusiven Shopping-Malls, hochpreisigen Restaurants und viel Luxus. Hier wohnt und arbeitet die Upper Class Santiagos. Entsprechend ist alles etwas teurer. Zudem liegt der Stadtteil ziemlich nah an den Kordilleren. So ist im Winter die Aussicht auf die schneebedeckten Berge grandios, und du bist relativ schnell im nächsten Ski-Gebiet.