ALLES WAS DU ÜBER DIE HÖHENKRANKHEIT WISSEN MUSST
Deine nächste Reise geht in die Höhe? Dann solltest du dich über die Höhenkrankheit informieren: Ab welcher Höhe kannst du erkranken, was ist überhaupt die Höhenkrankheit, wer ist davon betroffen und wie kannst du sie vermeiden.
Wie kommt es zur Höhenkrankheit?
Auf den Bergen, ab einer gewissen Höhe, wird die Luft dünner. Kleinste Bewegungen bringen dich außer Atem. Das liegt an dem geringeren Sauerstoffgehalt durch einen niedrigeren Luftpartialdruck. Bei einem zu schnellen Aufstieg kommt es zur Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff und dies kann zur Höhenkrankheit führen, welche bei empfindlichen Personen schon ab einer Höhe von 2500 Metern über dem Meeresspiegel auftritt.
Wie macht sich die Höhenkrankheit bemerkbar?
Erste Anzeichen sind vor allem Kopfschmerzen. Weitere Anzeichen können Übelkeit, eventuell Erbrechen, Appetitlosigkeit, ein erhöhter Puls und Schlaflosigkeit sein. Diese Symptome treten 6-12 Stunden nach einem schnellen Aufstieg in Höhen von mindestens 2500m auf und verschwinden in der Regel nach 1-3 Tagen wieder. Vorausgesetzt, du steigst nicht noch weiter auf.
Gefährliche Komplikationen sind die Bildung von Lungen- und Hirnödemen, die im schlimmsten Fall zum Tode führen. Meist treten solch schwere Krankheitsbilder erst ab einer Höhe von mindestens 3500m bei schnellem Aufstieg auf, und, wenn du dich dort länger als 2 Tage aufhältst.
Was tun bei Höhenkrankheit?
Wenn du nur leichte Symptome hast, bewege dich möglichst wenig, gönne dir Ruhepausen und genügend Schlaf. Trinke viel, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken, meide Alkohol.
Verschwinden die Anzeichen der Höhenkrankheit nicht, sondern verschlimmern sich noch, solltest du schnellstmöglich zurück auf 2000m oder tiefer gehen.
Hast du schwere Symptome, ist dies ein absoluter Notfall. Dann brauchst du sofort medizinische Betreuung. Dir wird Sauerstoff verabreicht und ein sofortiger Abstieg angeordnet.
Es gibt auch Tabletten, welche die Symptome etwas lindern. Diese sind allerdings in Deutschland nicht zugelassen und werden nur zur Überbrückung verabreicht, wenn ein schneller Abstieg nicht möglich ist.
Wie kannst du die Höhenkrankheit vermeiden?
Damit es gar nicht erst zur Höhenkrankheit kommt, solltest du dich mit genügend Zeit langsam an die Höhe gewöhnen. Das nennt man Akklimatisation.
Starte bei 2000-2500m. Von dieser Höhe kannst du dich tageweise aufwärts arbeiten. Als Faustregel gilt: Pro Tag nicht mehr als 500 Höhenmeter emporsteigen, oder Tagesausflüge in höhere Lagen machen, aber dein Nachtlager bei 2000-2500m belassen. So kannst du dich langsam nach oben arbeiten. Alle paar Tage solltest du einen Ruhetag einlegen, um dich an die jeweils erreichte Höhe zu gewöhnen.
In der Regel kann jeder Mensch bei guter Gesundheit, mit ausreichender Akklimatisierung, problemlos auf ca. 5500m kommen und auf dieser Höhe auch dauerhaft verweilen. Bei einer Höhe über 5500 ist eine dauerhafte Akklimatisierung nicht mehr möglich. Längere Aufenthalte sind jedoch, je nach Veranlagung, vertretbar. Ab 7000hm beginnt die sogenannte Todeszone. Der Körper baut aufgrund von Sauerstoffmangel schnell ab, ein Aufenthalt in diesen Höhen ist nur sehr begrenzt möglich, längere Aufenthalte führen zum Tod.
Wer ist betroffen von der Höhenkrankheit?
Weder das Geschlecht, das Alter, die allgemeine Fitness, noch das Rauchen beeinflussen das Auftreten der Höhenkrankheit. Lediglich Kinder sollen wohl etwas anfälliger sein. Kann ich bestätigen, denn als Kind hat es mich immer erwischt, inzwischen nicht mehr :)))
Laut einer Studie aus den Alpen liegt die Wahrscheinlichkeit, an der Höhenkrankheit zu leiden, ab ca. 2900hm, bei 9%. Ab 3500hm sind es schon 34% und auf 4500hm erwischt es über die Hälfte der Personen. Bei einem Direktflug auf 3800hm und mehr haben 85% der Passagiere anschließend mit Symptomen der Höhenkrankheit zu tun. Bei ca. 8% der Menschen, die sich auf über 4000hm ohne Akklimatisation begeben, entwickelt sich eine schwere, lebensbedrohliche Höhenkrankheit.