Chile Urlaub – Vorbereitungen

CHILE – ALLES WAS DU FÜR DEINEN URLAUB WISSEN MUSST

Chile ist eines der sichersten Reiseländer in Südamerika und die Natur ist der Hammer. Mit Überlandbussen, Mietwagen und Flugzeug kannst du das Land hervorragend erkunden. Das Preisniveau ist vergleichbar mit Deutschland. Mit Spanisch klappt die Kommunikation am besten. Bei deiner Reiseplanung schau dir gerne die folgenden Tipps & Infos an.

1. Sprache & Verständigung
2. Einreisebestimmungen
3. Finanzen
4. Kosten
5. Impfungen & Hygiene
6. Chile Sicherheit
7. Höhenkrankheit
8. Erdbeben & Vulkanausbrüche

 

1. Sprache & Verständigung

Offizielle Amtssprache ist Spanisch. Das chilenische Spanisch ist in der Aussprache allerdings etwas verwaschen, Endsilben werden gerne verschluckt, und der Chilene spricht am liebsten schnell und verwendet etliche „Chilenismen“. Wenn du also mit deinen Spanischkenntnissen noch in den Anfängen steckst, wirst du erstmal nicht so viel verstehen.

Englisch ist dagegen nicht so verbreitet. Fast nur in der Hauptstadt und einigen touristischen Orten wirst du auch Chilenen antreffen, die etwas Englisch sprechen können. Aber die Menschen sind nett und geduldig, daher klappt es am Ende irgendwie immer mit der Verständigung.

 

2. Einreisebestimmungen

Du brauchst zur Einreise nach Chile kein extra Visum. Mit dem deutschen Reisepass hast du automatisch eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen, dein Reisepass muss lediglich noch 6 Monate gültig bei Einreise sein.

Im Flieger füllst du einen Zettel mit Daten zu deiner Person aus und erhältst bei Ankunft einen Stempel in deinen Reisepass und dir wird die Tarjeta Única Migratoria ausgehändigt. Dieses Zettelchen unbedingt aufbewahren, es ist deine Visa on Arrival Bescheinigung, nur damit kommst du wieder aus dem Land.

Möchtest du länger bleiben, reicht in der Regel eine kurze Ausreise in ein benachbartes Land, bei Wiedereinreise bekommst du erneut eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Erkundige dich vorher nochmals, da es kurzfristig zu Änderungen kommen kann.

 

3. Finanzen

Offizielle Währung ist der chilenische Peso. Der Wechselkurs liegt bei ungefähr 950 CLP= 1€ (10.000 Peso sind 10,5€). Mit einer Kreditkarte kannst du überall problemlos Geld abheben. Nur bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Märkten brauchst du Bargeld.

Bei fast allen Banken fallen bei Geldabhebungen Fremdwährungsgebühren an, und zwar knackige 7€ und mehr. Einzig die Scotia Bank war bislang kostenlos, allerdings gibt es davon nur wenige Filialen. Achte beim Geldabheben stets darauf, dass der Geldautomat in der Bank und nicht draußen angebracht ist. Fälschen von Geldkarten ist eines der häufigsten Betrugsdelikte in Südamerika.

Übrigens sind in Chile, insbesondere in der Hauptstadt, Wechselstuben eine gängige Möglichkeit, um mitgebrachte Währung in Peso umzutauschen. Der Wechselkurs ist geringfügig schlechter als bei den Banken.

Falls du noch keine Kreditkarte haben solltest, verschaffe dir hier einen Überblick guter Reise-Kreditkarten.

► hier geht es zum ausführlichen Reise-Kreditkarten Beitrag

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4. Kosten

Chile gehört zu den teuren Ländern in Südamerika. In beliebten Touristengegenden sind Unterkünfte und Lebensmittel vergleichbar mit deutschen Preisen. Hier eine Aufstellung der wichtigsten Ausgaben:

Unterkünfte

(je nach Lage, Komfort und Saison variiert der Preis).

  • Hostel – ab ca. 20€/ Person pro Nacht
  • einfaches Hotel – ab 40€/ Doppelzimmer pro Nacht
  • Haus/ Apartment – ab 50€/ Tag (je nach Personenanzahl oft günstiger als ein Hostel)

Essen & Trinken

  • Empanadas – ab 2€
  • einfaches Restaurant – ab 5-6€ ohne Getränke
  • mittelpreisiges Restaurant – ab 20€ ohne Getränke
  • Supermarkt – 1Liter Milch 1,1€, 1,5Liter Trinkwasser 1€, 1kg Brötchen 1,80€. Obst und Gemüse ist in den Supermärkten relativ teuer und nicht so gut. Daher lohnt es sich, diese Lebensmittel auf Wochenmärkten zu kaufen.

Transport

  • Einfaches Bus/ Metro Ticket 0,65- 0,8€ (je nach Tageszeit)
  • Taxi 1km/ ca. 1,26€

Es gab in den letzten Jahren aufgrund der hohen Lebensunterhaltskosten und denen im Vergleich dazu niedrigen Löhnen viele Unruhen in Chile. Gerade die Transportkosten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln standen diesbezüglich im Mittelpunkt. Im Jahr ’24 sollen weitere Ermäßigungen für Transportmittel eingeführt werden.

Trinkgeld

Wenn du in Chile Essen gehst, oder sonstige Service Leistungen in Anspruch nimmst, sind 10% Trinkgeld üblich. Bei Kartenzahlungen in Restaurants, wirst du angesprochen, ob du Trinkgeld (Propina) dazugeben möchtest. Sagst du ja, werden direkt die 10% mit abgebucht.

5. Impfungen und Hygiene

Impfungen

Für Chile brauchst du keine besonderen Impfungen. Neben den Standard-Impfungen werden aber folgende Impfungen empfohlen, die in der Regel deine Krankenkasse übernimmt (informiere dich vorher beim Hausarzt/ Tropenarzt):

  • Hepatitis A: wird über verunreinigtes Essen / Toiletten übertragen
  • Hepatitis B: bei engerem Kontakt mit Einheimischen
  • Typhus: sinnvoll, wenn du in entlegenere Ecken mit deutlich geringeren Hygienestandard fährst
  • Tollwut: sinnvoll, wenn du viel mit streunenden Hunden in Kontakt kommst

Osterinseln: Hier kommt es noch vereinzelt zu Dengue-Fieber Infektionen. Es gibt derzeit noch keinen Impfschutz. Hilfreich sind entsprechende Kleidung und ein guter Mückenschutz. Informiere dich vorher im Tropeninstitut bzw. beim Tropenarzt.

Hygiene

Grundsätzlich ist der Hygiene Standard in Chile gut. Nur das Leitungswasser ist in vielen Regionen sehr stark gechlort. Dies kann bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen.

 

6. Wie sicher ist Chile?

Chile ist eines der sichersten Länder in ganz Südamerika. Ich bin dort aufgewachsen, und kann das wohl bestätigen. Trotzdem ist es nicht mit Deutschland vergleichbar.

In den Großstädten als auch Touristen Hotspots solltest du besonders auf deine Wertsachen aufpassen. Meine Erfahrung ist: Trage keine Markensachen oder wertvollen Schmuck, bewahre deinen Geldbeutel sicher am Körper auf, stecke nichts Wertvolles in den Rucksack auf deinem Rücken. Lasse keine Wertgegenstände offen im Hotelzimmer liegen. Zähl dein Wechselgeld durch. Meide dunkle, verlassene Gassen.

Und falls du doch mal mit einer Waffe bedroht werden solltest, gib deine Wertsachen ab. Mir ist in den ganzen Jahren in Chile nie etwas passiert. Im Gegenteil.

7. Höhenkrankheit

Chile hat viele Berge, die über 3000m liegen. Diese befinden sich vor allem im Norden des Landes und entlang der Anden. Eine Besteigung solcher Höhen erfordert im Vorfeld eine gute Akklimatisation, ansonsten kann es schnell zur Höhenkrankheit kommen.

Die Höhenkrankheit ist die Reaktion des Körpers auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff. Diese kann schon ab einer Höhe von 2500 Metern über dem Meeresspiegel auftreten, wo die Luft dünner und der Luftpartialdruck geringer ist.

Erste Anzeichen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und ein erhöhter Puls. Diese Symptome solltest du ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen bzw. am besten vorausplanend mit einer Eingewöhnung, der sogenannten Akklimatisation starten. Zeit ist dabei das Zauberwort:).

► hier geht es zum ausführlichen Beitrag über die Höhenkrankheit

8. Erdbeben und Vulkanausbrüche

Erdbeben

Entlang der gesamten chilenischen Küste finden tektonische Plattenverschiebungen statt. Dabei bewegen sich die südamerikanische Platte und die Nasca Platte aufeinander zu und dies mit zum Teil besonders schweren seismischen Folgen.

Chile gehört zu den am meisten gefährdeten Erdbebenregionen der Welt (das weltweit schwerste Erdbeben war 1960 in Chile). Alle 20-25 Jahre sind starke Erdbeben zu verzeichnen, leichte Beben gehören zum Alltag.

Seit mehreren Jahrzehnten werden Hochhäuser, generell mehrstöckige Häuser, unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen erbaut. Eine genaue Vorhersage, wann das nächste stärkere Beben stattfindet, gibt es nicht.

Tsunamis können eine Folge von Erdbeben sein. Ein Frühwarnsystem für solch zerstörerische Wellen wurde nach dem schweren Beben in Chile im Jahr 2010 entlang der gesamten Westküste des Landes verstärkt.

► erfahre mehr über Erdbeben

Vulkanausbrüche

Chile liegt auf dem Vulkangürtel, auch Feuerring genannt. Es ist das Gebiet wo tektonische Platten aufeinanderstoßen und dies verursacht besonders viele Erdbeben, als auch Vulkanausbrüche. Mit über 100 Vulkanen gehört Chile, neben Indonesien, zu den vulkanreichsten Regionen der Welt.

Zumeist kündigen sich Vulkanausbrüche mit leichten Vorbeben an, das ist jedoch nicht immer der Fall. Durch jahrelange Beobachtung eines Vulkans kann die Lage etwas besser eingeschätzt und Eruptionen manchmal „vorhergesagt“ werden. Verlass ist auf solche „Vorhersagen“ nicht, es dient lediglich als Orientierung, um gefährdete Gebiete rechtzeitig zu evakuieren.

Mein Tipp: Planst du eine Vulkanbesteigung, erkundige dich genau, wie die Entwicklung des Berges in den letzten Jahren war. Auch wenn der Vulkan jahrzehntelang nicht aktiv war und als erloschen gilt, ist das keine Garantie dafür, dass wirklich Ruhe ist. So ist im Jahr 2008 der Vulkan Chaitén in Chile ausgebrochen, obwohl er als erloschen galt.

 

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